Dschungelcamp im Thurgau

Beitrag vom Feld, Lukas berichtet vom Einsatz…

Als am Montagmorgen bekanntgegeben wurde, dass wir zwei Wochen im Thurgau arbeiten, waren wir erst einmal alle verblüfft: So weit weg von unserem Standard-Einsatzgebiet und das auch noch so lange! Auf der Hinfahrt wurden wir beinahe ungeduldig und stellten viele neugierige Fragen. Was wir aber noch nicht wussten: Auf uns wartete ein richtiges Abenteuer!

Im ersten Gebiet in Tägerwilen angekommen, wurden wir bereits von einer idyllischen Landschaft mit Aussicht bis nach Deutschland begrüsst. Jedoch verging uns das Staunen relativ schnell, als es hiess, unsere Arbeit warte dort drüben im Schilf auf uns.

Nach einem Briefing über den uns allen noch unbekannten Neophyten, das Drüsige Springkraut, ging es schon sehr bald an die Arbeit. Wir waren positiv überrascht, denn das Springkraut schlägt kaum Wurzeln und lässt sich darum sehr leicht ausreissen. Umso hartnäckiger sind sie jedoch, wenn man sie nicht richtig bekämpft: Die Wurzeln können sich fast überall neu eingraben – bei allen Nodien mit Bodenkontakt werden neue Wurzeln geschlagen.

So ging es den grössten Teil der Woche weiter, am Mittag durften wir manchmal auch grillieren und im Seerhein oder Untersee baden, jedoch war die Zeit dazu eher knapp.

Eines regnerischen Tages, wir ahnten nichts Spezielles, ging es auf ein neues Feld, umrandet mit Wald und Schilf. Als Andi in die Runde schaute und zwei Freiwillige für einen Spezialeinsatz auserwählte, wurde die Gruppe aufgeteilt und die Arbeiten separat erklärt. Im geschlossenen Rahmen erfuhren wir dann, dass wir im „Jungleteam“ sind.

Harmlos begann es, als wir um einen Weiher herum im Schilf das altbekannte Springkraut bekämpften. Mit jedem Schritt, den wir hinter uns legten, kämpften wir uns dichter in den Dschungel vom Thurgau. Aus Schilf und Tümpeln wurde relativ schnell Gebüsch und Wald. Der strömende Regen, welchen man nur noch im Hintergrund mitbekam, überfüllte die Weiher und durchweichte den Boden. Bäche bildeten sich, jeder Schritt tiefer in den ungewissen Kampf gegen das Springkraut wurde schwerer, der Boden saugte uns regelrecht fest. Nach weiteren hoffnungslosen Stunden sahen wir nun endlich das Ende, nämlich den Feldweg. Voller neuem Elan pflückten wir die letzten Neophyten und schlugen uns weiter durch Richtung Weg. Als Überraschung am Ende dieses Pfades sahen wir ein Rehkitz, welches ca. zwei Meter neben uns vorbeihuschte und danach auf dem offenen Feld zu beobachten war. Wir deponierten unsere Springkrautausbeute auf dem nächsten Baum, damit sich die Sonne darum kümmern konnte, die Pflanzen auszutrocknen und somit unschädlich zu machen. Als wir stolz zum Wald blickten fiel uns auf, dass wir zu zweit nicht den ganzen Streifen abdecken konnten und somit ein ähnlicher Rückweg auf uns wartete…

Zum krönenden Abschluss des Einsatzes am fernen Ort durften wir noch ein Feld mit einer Goldruten-Monokultur, etwa eine Are gross, auszupfen. Als sich dies nach 2 Stunden als aussichtslos herausstellte, griffen wir nach einer kurzen Einführung schliesslich zu Sense und Rechen. Der Haufen, welcher sich über zwei Meter hoch türmte ergab ein eindrückliches Bild, welches wir auch zu Hause angekommen nicht vergessen haben.

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Andreas Wolf
Geschäftsleiter